Wertpapier Kompetenz

Das Wertpapiergeschäft befindet sich in einer Phase substanzieller Veränderungen. Auslöser hierfür sind unter anderem neue Technologien und die Digitalisierung, neue Wettbewerber wie Online Broker, gestiegene regulatorische Anforderungen sowie der durch volatile Märkte und die anhaltende Niedrigzinsphase bedingte Aufwärtstrend im Anlagegeschäft. Dieser Wandel stellt viele Banken vor komplexe organisatorische Veränderungen und bietet gleichzeitig großes Optimierungspotenzial, die Kosten zu senken und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Einstieg in die Materie: Wie funktioniert die Wertpapierabwicklung?

Wo fängt die Wertpapierabwicklung an? Welche Punkte sind zu beachten? Was muss die Systemlandschaft abbilden? Damit Sie sich als Einstieg einen Überblick in die Wertpapierabwicklung verschaffen können, wollen wir Ihnen wichtigsten Eckpunkte der Wertpapierabwicklung näher bringen. Das Schaubild zeigt, was von der Initiierung der Wertpapiertransaktion, über die Verbuchung von Dividenden und weiteren Corporate Actions bis hin zu den steuerlichen Aspekten zu berücksichtigen ist.

E2E-Analyse des WP-Prozesses als Aufsatz für potenzielle Veränderungsmaßnahmen

Die Wertpapierabwicklung mit zugehöriger Steuerabwicklung ist ein hochkomplexer Prozess, in den zahlreiche Abteilungen, IT-Systeme und Schnittstellen der Bank, aber auch regulatorische Instanzen wie z.B. Aufsichtsbehörden involviert sind. Dieses wird deutlich, wenn man sich die Aufgaben und einzelnen Prozesse einer Wertpapierabwicklung einmal genauer anschaut: Hierzu zählen unter anderem die Pflege der Kunden- und Kontostammdaten, die Eingabe der Abrechnungsdaten und Settlement-Instruktionen, die Belieferung der Wertpapiertransaktionen, die Abwicklung von börsennotierten (Zins-)Derivaten sowie die kontinuierliche Beobachtung und Analyse der regulatorischen Entwicklung.

Unsere zertifizierten Wertpapierabwicklungsexperten unterstützen Sie gerne bei der Identifizierung möglicher Veränderungs- und Optimierungspotenziale, wie zum Beispiel der Prozessautomatisierung oder der Auslagerung der Wertpapierabwicklung. Zunächst gilt es, sich einen Überblick über die betroffenen Wertpapier- und Kundenstammdaten, wie z.B. Privatkunden, Geschäftskunden/ juristische Personen oder Großkunden, zu verschaffen. Zudem ist es wichtig, die einzelnen Prozesse der Wertpapierabwicklung und alle damit verbundenen Schnittstellen und Stakeholder genauestens zu kennen. Hierüber gibt die unten abgebildete Prozess-Landkarte einen zusammenfassenden Überblick. Über die weitergehenden Informationen zu den hier nur angedeuteten Inhalten tauschen wir uns im persönlichen Gespräch gerne mit Ihnen aus.

IT-Architektur als wesentliche Kostentreiber

Der Einsatz von häufig sehr alten Systemen in der Wertpapierabwicklung bietet zahlreiche Optimierungsmöglichkeiten. Wesentliche Kostentreiber in den Systemlandschaften in der Wertpapierabwicklung sind mainframe-basierte Abwicklungsinfrastrukturen sowie zeit- und kostenintensive Back-Office-Tätigkeiten, auf die 70-80% der Kosten im Wertpapiergeschäft zurückzuführen sind. Weiterhin ist die demografisch bedingte Abnahme von Fachexperten, die im Sinne von „Run-the-Bank“ für die erfolgreiche Abwicklung von Prozessen erforderlich sind, zu nennen.

Unsere Tools ermöglichen es unseren Experten, eine umfangreiche Analyse der Ist-Situation und eine bedarfsgerechte Bewertung der unterschiedlichen Lösungen zur Auswahl einer für unsere Kunden optimalen Variante durchzuführen. Hier liegt der Fokus auf der Unterstützung in der Entscheidungsfindung, ob ein Business Process Outsourcing (BPO) der Wertpapierabwicklung, die Automatisierung der Prozesse oder eine Ablösung der mainframe-basierten Abwicklungsinfrastruktur sinnvoll ist.

Regulatorische Anforderungen als Veränderungstreiber

Um unseren Kunden langfristig einen Mehrwert bieten und Sie bei ihren Umsetzungsprojekten unterstützen zu können, haben wir stets den Finger am Puls der Zeit und verfolgen aktuelle Marktgeschehnisse sehr aufmerksam. Im folgenden Abschnitt erhalten Sie einen Auszug der aus unserer Sicht prägendsten Veränderungen, die sich in der Wertpapierabwicklung abzeichnen. Tiefergehende Einblicke erhalten Sie in der Rubrik unserer Newsartikel.

Die Gemeinsamkeiten aller Veränderungen liegen in dem Antrieb, mehr Sicherheit, Transparenz und Innovation schaffen zu wollen. So erzielt die Umsetzung der MiFID II Regelungen, die Funktionsweise und Transparenz der Finanzmärkte zu verbessern und Verbraucher in der Europäischen Union besser zu schützen. Die Anforderung aus Basel III wurde bis 2023 verlängert. Im Zentrum stehen dabei neue Standards, nach denen Banken ihre Kapitalanforderungen berechnen müssen. Sie sollen die Zahlen verschiedener Institute weltweit vergleichbarer machen. Dies hat Auswirkungen auf die Eigenkapitalanforderungen (Mind. 72,5%) sowie die neuen Liquiditätsstandards auf ausgewählte Institute.

Mit der Einführung des neuen Gesetzes zu elektronischen Wertpapieren – kurz eWpG – am 10.06.2021 besteht für die Emittenten nun ein Wahlrecht, ob sie Wertpapiere (zunächst Inhaberschuldverschreibungen – IHS) mittels Urkunde oder auf elektronischem Wege emittieren wollen. Diese werden in einem zentralen Wertpapierregister eingetragen. Dies erfolgt durch die Lagerstelle oder – bei entsprechender Genehmigung durch den Emittenten – auch durch eine Verwahrstelle. Kryptowertpapierregister für IHS werden von der BaFin genehmigt. Die Ausweitung der Digitalisierung auf alle Wertpapierinstrumente wird voraussichtlich ab 2025 umgesetzt werden.

Die Upgrades Eurex C7 & Set–GO (Stock Exchange Transactions go OTC) von Clearstream Banking stellen beide zusammen Optimierungen im Clearing dar. Mit EUREX C7 gibt es zukünftig kürzere Wege, um ein neues Produkt zu platzieren und anpassungsfähig gegenüber regulatorischen Veränderungen zu sein. SET GO legt die Basis für eine schnellere Verarbeitung von Wertpapiergeschäften analog zu OTC-Geschäften.

Die derzeit dritte und letzte Phase der Regulatorik CSDR III hat bis Februar 2022 das Ziel, die Anzahl an gescheiterten Wertpapiertransaktionsabwicklungen im Bestätigungsprozess zu reduzieren sowie Verspätungen im Settlement zu minimieren. Die effektive Umsetzung am Markt wird durch Strafzahlungen und durch die Einführung einer obligatorischen Eindeckung (Buy-In) bei verspätetem Settlement sichergestellt. Hierfür wird die Einrichtung eines Buy-In Agents benötigt (Eurex STS GmbH).

In diesen regulatorischen Herausforderungen stehen wir Ihnen beratend zur Seite. Des Weiteren sind wir für Sie auch Ansprechpartner und stetiger Begleiter im Rahmen der Reduzierung der Backoffice-Tätigkeiten durch die Optimierung und Automatisierung bestehender Prozesse. Hier bieten wir ein umfangreiches Angebot im Rahmen des Projekt-, Prozess- und Change Managements sowie im Bereich Robotic Process Automation (RPA). Es gilt unser Grundsatz: Zunächst bestehende Prozesse analysieren, diese dann optimieren und im letzten Schritt automatisieren.

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Andreas Peters

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